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  • AutorenbildMarkus

in Ruhe sterben...




Die meisten Menschen heute sterben in Krankenhäusern oder Pflegeheimen. Die wenigen, die noch zu Hause gepflegt wurden kurz vor ihrem Tod, werden dann oft durch einen Notruf vom Krankenwagen in ein Krankenhaus notfallmässig eingeliefert und sterben dann in der Notaufnahme oder der Intensivstation. Kein Sterben in Ruhe, wie es sich wohl jeder Mensch wünscht.


Im wesentlichen liegt das v.a. daran, dass sich die Menschen, die ihren Tod wegen einer Krankheit absehen können, schon rechtzeitig mit der Frage beschäftigen, wie sie sterben möchten. Wir Menschen haben leider die Tendenz, unsere eigene Sterblichkeit zu verleugnen - über unseren eigenen Tod zu sprechen, fällt uns schwer. Und oft fällt es unseren Angehörigen noch schwerer...


Ein anderer Teil des Problems ist unser Gesundheitssystem, in dem der Hospiz- und Palliativgedanke, vom "guten Sterben" erst langsam die Runde macht. Immer noch ist es Hauptaufgabe der Ärzteschaft, Leben zu erhalten und zu retten. Unter dieser Prämisse werden auch am Lebensende noch Notfalleingriffe durchgeführt, die unter Umständen das Leben vielleicht noch ein paar Tage verlängern, die Lebensqualität aber so drastisch reduzieren, dass sich die gewonnenen Tage unterm Strich nicht im geringsten lohnen. Die Einsicht, dass am Lebensende die Lebensqualität oft über die Lebensquantität gestellt gehört, ist noch nicht überall angekommen. Kurative Eingriffe haben oft so starke Nebenwirkungen, dass sich der Sterbende durch die durch den Eingriff gewonnenen Tage quält - und dann muss die Frage erlaubt sein, wozu dieses Mehr an Tagen dann gut sein soll.


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